Die seitens der Europäischen Union vorangetriebene Regulierung der Jahresabschlussprüfung wirft politökonomische Fragen auf, die auf ein Spannungsfeld zwischen dem Lobbyismus der Praxis und dem Ziel der Wählerstimmenmaximierung der politischen Akteure hindeuten. Die Jahresabschlussprüfung ist eine hochregulierte Branche, was sich auch auf die Preisstruktur der Unternehmen auswirkt.

Grenzpreise, die einem Entscheider eine ökonomische Vorteilhaftigkeitsbeurteilung von Investitionsprojekten ermöglichen, können regelmäßig nur mit investitionstheoretischen Verfahren ermittelt werden.

Interessenarbeit im Umfeld der gerichtlichen Abfindungsbemessung kann die mangelnde Nutzung investitionstheoretischer Verfahren erklären. Der semi-investitionstheoretische Bewertungsansatz erscheint für gerichtliche Bewertungsanlässe als zweckdadäquat und zugleich praktikabel.

Die Erkenntnisse zur Unsicherheitsberücksichtigung und zur Entscheidungsfindung unter unvollkommenen Bedingungen lassen sich auch auf andere betriebswirtschaftliche Entscheidungsprobleme übertragen.